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Der grosse schweizer Kindervelo Test

Das richtige Kindervelo zu finden ist gar nicht so einfach. Die Auswahl heutzutage ist sehr gross und wenn es das erste Velo ist, dann weiss man oft gar nicht worauf man achten sollte. Welche Grösse soll es haben? Welche Ausstattung ist wichtig? Was für Modelle gibt es überhaupt und aus welchem Material bestehen die Räder? Was für Kriterien spielen eine wichtige Rolle beim Kauf eines Velohelms? So viele wichtige Fragen und noch viele mehr, die man sich beim Kauf eines Kinderbikes stellt. Wir möchten Ihnen helfen und die Entscheidung für das richtige Gefährt erleichtern. Daher machen wir den grossen Kindervelo Test für Sie. Wir zeigen Ihnen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Fahrräder. In unserem Vergleich gibt es 3 Kategorien. Zum Einen geht es im Test Kindervelo um die kleineren Kinderbikes von 12 bis 18 Zoll und zum Anderen werden die grösseren Räder von 20 bis 24 Zoll behandelt. Im dritten Abschnitt geht es um den richtigen Helm für Ihr Kind. Denn schliesslich liegt uns die Sicherheit der Kinder sehr am Herzen. Zum Ende hin möchten wir unseren Test in einem letzten Abschnitt noch einmal zusammenfassen. Wir wünschen viel Spass und hoffen, dass wir Sie mit unserem Vergleich gut informieren können. Mit diesen Informationen finden Sie für sich und Ihr Kind das perfekte Kindervelo.

Kindervelos 12 bis 18 Zoll

In unserem ersten Vergleich geht es um die Fahrradgrössen 12-18 Zoll. Diese eignen sich für Kinder in einem Alter von 3 bis 6 Jahren. Wobei 12 Zoll Räder eher für 3-4 jährige Kinder geeignet sind und 16-18 Zoll Bikes besser zu Kindern im Alter von 5-6 Jahren passen. Es kommt natürlich immer auf die Schrittlänge (Beinlänge vom Schritt bis zum Schuh) des Kindes an. Ist ein 5-jähriges Kind beispielsweise recht klein, so kann es durchaus auch auf einem 12 Zoll Velo fahren. Andersherum kann ein sehr grosser 4-jähriger auch schon auf einem Kindervelo 18 Zoll fahren. Die Preise unserer Vorgestellten liegen in etwa zwischen 140 und 200 Franken. 

Das erste Kinderfahrrad, welches wir vorstellen möchten, ist von Royal Baby Aluminium Buttons in 12 Zoll. Es besteht aus Aluminium und hat eine Grösse von 12 Zoll. Somit ist es in unserem Vergleich das kleinste Rad. Das Velo ist sehr robust und hat eine stossfeste Lackierung. Es ist mit einer soliden und hochwertigen V-Brake Rücktrittsbremse ausgestattet. Ausserdem verfügt es über eine Klingel, Reflektoren und sehr stabile Stützräder. Diese kann man später auch einfach abnehmen. Durch das Material (Aluminium) gehört das Kinderbike, mit seinen 8,2kg, zu den Leichtgewichten. Im Vergleich ist es eines der günstigen Kindervelos mit hochwertigen Komponenten. Das Kindervelo eignet sich bestens für kleine Fahranfänger. 

Das zweite Kinderfahrrad ist von Royal Baby Freestyle und zählt zu den BMX-Rädern. Es ist etwas grösser als das erste und hat 14 Zoll. Für Kinder mit einer Grösse von 100-120cm ist es somit bestens geeignet. Auch dieses Velo ist sehr robust und hat eine stossfeste Glanzlackierung. Es ist mit einer Rücktrittbremse und einer Felgenbremse vorn ausgestattet. Das Rad verfügt, wie das Erste, über Reflektoren, eine Klingel und sehr stabile, abnehmbare Stützräder. Im Gegensatz zu dem ersten Kindervelo ist es nicht aus Aluminium. Es hat einen Stahlrahmen und wiegt dadurch etwas mehr. Mit 9,5kg gehört es bei diesem Material trotzdem zu den leichten Bikes. Das Kinderfahrrad ist sogar etwas günstiger als das erste Rad. Daher ist es sehr günstig und ein vergleichbares BMX werden Sie zu diesem Preis kaum wieder finden. Es eignet sich für Fahranfänger genauso gut, wie für Kinder, welche schon Veloerfahrungen sammeln durften. 

Kommen wir zum dritten Vergleichsvelo. Diesmal dreht es wieder um ein Rad von Royal Baby Buttons. Es geht um das grösste Rad dieser Kategorie - 16 Zoll. Auch dieses Kinderbike ist sehr robust. Es hat ebenfalls eine stossfeste Glanzlackierung und ist mit Reflektoren, Stützrädern, Rücktritt- und Felgenbremse vorn bestückt. Von den 3 Rädern dieser Kategorie gehört es mit 10,2kg zu den schwersten. Es liegt aber noch immer im Bereich der leichten 16-Zoll-Räder. Das Bike hat eine Klingel und wird, im Gegensatz zu den beiden anderen Rädern im Vergleich, mit passendem Ständer geliefert. Bei den ersten beiden Velos können Sie aber passende Ständer zusätzlich kaufen. Das 16-Zoll Rad kostet in etwa so viel wie das erste Bike im Vergleich und hat damit ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie haben ein grösseres bzw. älteres Kind, welches erste Fahrraderfahrungen sammeln möchte? Dann liegen Sie mit diesem Gefährt genau richtig. Auch für Kinder, welche aus ihrem ersten Velo herausgewachsen sind eignet sich dieses Kinderbike sehr gut. 

Kindervelos 20 bis 24 Zoll

Nun möchten wir noch die Top 3 Kindervelos in der zweiten Kategorie vorstellen. Jetzt geht es um grössere Bikes für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren. Auch hier gilt, je kleiner und jünger das Kind ist, desto weniger Zoll sollte das Velo haben. Da die Fahrräder dieser Kategorie für ältere Kinder und somit grösser sind, liegen die Preise auch etwas weiter oben. Bei den von uns Erwähnten liegen wir zwischen 500 und 550 Franken. Bei den Noten im Kassensturz-Test gilt 6=100% (sehr gut) und 1=0% (sehr schlecht).

Als erstes beschäftigen wir uns für Sie mit dem Kindervelo 20 Zoll von Mustang Trailchecker. Die Robustheit bekam, bei diesem Rad, die Note 5.1 gemäss Kassensturz Kinderveol Test vom März 2014. Im gleichen Test schnitt die V-Brake-Bremse dieses Modells mit 5.2 ab. Ausserdem verfügt das Rad über eine 7-Gang-Schaltung von Shimano. Da die Räder in dieser Kategorie grösser sind, gehört dieses Kinderbike mit ca. 12kg ebenfalls zu den Leichten. Das voll ausgestattete (Schutzbleche, Gepäckträger, Rahmenschloss, Ständer und LED-Lichtsystem) und solide Gerät hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ausserdem war es im März 2014 Testsieger beim Kassensturz Test der Kindervelos. Sie würden mit diesem Bike eine gute Wahl treffen. 

 

Ghost Kinderbike 24 Zoll

Das zweite Testobjekt dieser Kategorie ist ein Mountainbike der Marke Ghost Powerkid und hat 24 Zoll. Bei der Frage, wie robust das Kinderfahrrad ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Es ist ein stabiles Downhillbike, das hält, was es verspricht. Mit hochwertigen Scheibenbremsen der Marke Tektro (ACC 002 Disc 160mm) und einer 24-Gänge-Schaltung von Shimano ist es sehr gut ausgestattet. Die Schaltung macht es zu einer richtigen Rennmaschine. Das Mountainbike ist mit seinen 11.6kg ein Leichtgewicht seiner Klasse. Ausserdem ist es mit seinen 24 Zoll, neben dem letzten Test-Bike, das grösste Rad in unserem Vergleich. Bei dem gut gefederten Fahrrad mit hochwertigen Komponenten und ergonomisch geformten Sitz passen Preis und Leistung sehr gut zusammen. Das Bike ist für Sie die richtige Wahl, wenn Ihr Kind gern durch unebenes Gelände fährt.

Kinder Velohelme Test

Für eine sichere Fahrt brauchen Sie auch einen sicheren und gut sitzenden Velohelm für Ihr Kind. In der dritten Kategorie möchten wir Ihnen nun 3 verschiedene Fahrradhelme für Kinder vorstellen und diese vergleichen. Beachten Sie, dass sich die Helmgrösse nach dem Kopfumfang Ihres Kindes richtet. Ein gut sitzender Helm sollte den Kopfumfang des Kindes plus 1cm Durchmesser haben. 

Zu Beginn starten wir mit einem Model von Uvex hero in der Grösse 49-55cm. Der Helm ist federleicht, robust und durch ein LED Rücklicht sehr sicher. Durch dieses Licht wird das Kind auch von Autofahrern und anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig gesehen. Ihm wurde ein IAS-Grössenverstellsystem eingebaut. Dies ermöglicht es den Helm an jede Kopfform individuell anzupassen, denn gleicher Kopfumfang bedeutet nicht, dass auch bei jedem Kind der Helm gleich gut sitzt. Die Kopfformen sind verschieden. Neben dem IAS-System ist der Helm auch mit einem leicht verstellbarem Kinn Band versehen. Dieses kann man perfekt auf das Kinn des Kindes anpassen. Mit einem Knopfdruck lässt sich das Band einfach öffnen und verschliessen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Velohelmes ist sehr gut. Er ist der günstigste Helm in unserem Vergleich. 

Der zweite Helm (UVEX i-vo cc) ist der teuerste Helm unserer Vorgestellten. Damit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz so gut, wie bei den anderen. Dennoch ist der leichte Helm sehr robust und sehr sicher. Auch hier lässt sich das Kinn Band perfekt anpassen und per Knopfdruck ebenso leicht öffnen und schliessen. Wie der erste Helm, ist auch dieser mit dem IAS-System ausgestattet, welches es möglich macht, den Helm an jede Kopfform anzupassen. Mit einer Grösse von 52-57cm ist er auch eher für grössere Kinder gedacht. 

Der letzte Helm ist von der Marke Bern Kids Niña. Mit einer Grösse von 51.5-54.5cm gehört er zum Mittelfeld. Auch der Preis liegt, im Vergleich zu den anderen beiden, im Mittelfeld. Somit ist hier ein tolles Verhältnis zwischen Preis und Leistung gegeben. Der Helm wiegt 362g. Er ist sehr robust, sehr sicher und er punktet durch ein Visier. Ausserdem lässt sich das Kinn Band verstellen und leicht, per Knopfdruck, öffnen und schliessen. So sitzt es immer perfekt.

Zusammenfassung

Es ist nicht einfach das passende Velo zu finden und wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem Velo Kindersitz Test weiter helfen konnten. Unsere vorgestellten Fahrräder sind alle relativ leicht und sehr robust. Gerade die kleinen Fahrräder ähneln sich sehr. Sie alle werden mit Stützrädern, Reflektoren und Klingeln ausgestattet. Das bietet grosse Sicherheit. 

Bei den Kinderbikes der zweiten Kategorie gibt es schon grössere Unterschiede. Sie haben hier Fahrräder mit und ohne Gang-Schaltung. Wenn es eine Gangschaltung haben soll, dann müssen Sie noch zwischen 7-Gänge und 24-Gänge entscheiden. Ausserdem sollten Sie die Ausstattung und die Nutzung bedenken. Soll es eher ein Fahrrad für die Freizeit und Geländetouren sein? Dann ist ein Mountainbike eine gute Wahl. Für Fahrten zur Schule und zurück würden wir eher ein Rad mit Gepäckträger empfehlen. 

Die Preise in den Kategorien liegen nah bei einander. Vielleicht lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden, denn die meisten Velos gibt es in verschiedenen Farben. Der entscheidende Unterschied sind die Grössen der Geräte. Wichtig beim Kauf eines Kindervelos ist die Grösse und auch die Schrittlänge Ihres Kindes. Ausserdem sollten Sie Ihrem Kind Sicherheit bieten und einen passenden Helm kaufen. Hier gibt es verschiedene Modelle. Manche eignen sich optisch eher für Mädchen, andere für Jungs und wieder andere können von beiden Geschlechtern getragen werden. Alle 3 haben ein leicht verstellbares Kinn Band, welches sich per Knopfdruck öffnen und schliessen lässt. Ein Helm sollte sich gut an die Kopfform anpassen. Unsere Helme liegen preislich zwischen 50 und 100 Franken. Auch bei einem Helm ist die Grösse der wichtigste Aspekt. Die perfekte Grösse hat der Helm, wenn er einen cm grösser ist, als der Kopfumfang Ihres Kindes. Vielleicht darf das Kind hier wieder mit entscheiden, denn alle Helme haben ein anderes Design.

Das war unser Kinderfahrrad Test. Haben Sie Ihre Entscheidung getroffen? Dann können Sie bei uns auch direkt Ihre gewünschten Velos und Helme bestellen.  

 

Velojournal abonnieren - Titelseite der Ausgabe 1 im 2015Kindervelo Test von VELOJOURNAL Ausgabe 1 / 2015 Text von Marius Graber, Fotos von Marcel Kaufmann

Erste Liebe - das erste Kindervelo

Ein Velo verleiht den Kindern Flügel. Das erste besonders. Doch worauf ist beim Kauf des ersten Kindervelos zu achten? Velojournal hat sieben Modelle getestet und zeigt, wo die Unterschiede liegen.

Serafin, Lukas und Arno liessen sich nicht lange bitten, zogen Handschuhe und Kappen aus, setzten den Velohelm auf, packten ein Velo und eroberten die Messehalle, die für den Kindervelo-Test zur Verfügung stand. Sie gehören zu den acht Kindern, welche für Velojournal die Modelle für die Kleinen auf Herz und Nieren testeten. Es ging munter zu und her. Die Vorsichtigeren zogen ruhig ihre Bahnen, die Aufgeweckten umrundeten die Pylonen, die Übermütigen machten sich einen Spass daraus, sie umzufahren wie Kegel. Eltern und Redaktoren begleiteten die Jungschar und beobachteten genau: Kann das Kind damit gut bremsen? Erreichen die Finger den Bremshebel? Lässt sich das Velo gut steuern, kann es einfach über ein Hindernis getragen werden? Zuvor wurde jedes Modell bereits in der Technik-Redaktion gewogen und vermessen. Im Test waren sieben Kindervelos mit 12- bis 16-Zoll-Rädern. Solche werden den drei- bis fünfjährigen Kindern oft als erstes Velo gekauft. Getestet wurden sie allesamt ohne Stützräder, obwohl diese bei den meisten mitgeliefert wurden: Die Testkinder kamen alle schon gut ohne zurecht. Mit dabei waren Velos der Traditionshersteller Puky und Mustang, der sportliche Newcomer Early Rider, das Kokua, das «Nunu» von Simpel sowie das Leopard von Coop Bau & Hobby.

Die Grösse der Velos wird zwar am Raddurchmesser festgemacht, doch der Verstellbereich des Sattels ist eigentlich wichtiger. Das zeigen Messungen: So passt das 16-Zoll-Puky gleich grossen Kindern wie das 14-Zoll-Velo von Leopard. Um die richtige Grösse zu finden, probiert man das Kindervelo besser aus, als sich auf die Radgrösse zu fixieren. Klar ist, dass bei einem Kindervelo ein grosser Verstellbereich sehr wichtig ist. Vorbildlich ist diesbezüglich der deutsche Kindervelospezialist Puky: Sattel wie Lenker lassen sich über einen grossen Bereich verstellen. Beim Early Rider lässt sich hingegen der Lenker nur in einem ganz bescheidenen Mass und erst noch etwas aufwendig auf verschiedenen Höhen einstellen. Nicht viel besser war es beim Simpel- und dem Mustang-Modell: Diese haben zwar einen einfach verstellbaren Vorbau, aber nur über 2,5 Zentimeter. 

Aufrecht oder sportlich

Während das «Like to Bike» und der «Belter» die Kinder etwas nach vorne gebeugt sitzen lassen, sassen die Kinder auf den anderen Modellen aufrecht. Zum Anfangen und für etwas vorsichtigere Kinder oder jene, die motorisch nicht so geschickt sind, ist eine aufrechte Sitzposition etwas besser. Kinder die schon gut Velo fahren, bewegen sich in einer etwas sportlicheren Haltung aber dynamischer. Es schien, als würden sie etwas leichter fahren und das Velo präziser steuern. Gut also, wenn sich über die Einstellung von Lenker und Sattel die Sitzposition an die Bedürfnisse und das Können anpassen lässt, allerdings gewöhnen sich die Mädchen und Buben auch recht schnell an eine Fahrposition.

Fliegengewichte und Bleifüsse

Mit 5,9 Kilo schafft es Early Rider, bei einem Kindervelo die 6-Kilo-Marke zu knacken. Der Erfolg zeigt sich im Gebrauch: Das Velo fährt agil, die Kinder können es leicht selber über ein paar Treppenstufen tragen und gut rangieren. Die Macher haben sich viel Mühe gegeben, um dieses Gewicht zu erreichen, das hat zu einer spartanischen Ausrüstung geführt, was den Eltern weniger gefiel. Unisono waren sie der Meinung, dass es zumindest Schutzbleche und einen Ständer braucht. Doch trotz aller Freude über das leichte Gewicht: Auch mit seinen 5,9 Kilo ist das Early Rider für Kinder noch so schwer wie für eine durchschnittliche erwachsene Person ein Velo mit 24 Kilo. Das Leopard mit seinen 10,2 Kilo entspräche bei Erwachsenen einem 45 Kilo schweren Gefährt. Doch nicht nur beim Gewicht war Early Rider.

innovativ. Beim Modell «Belter» ist die Kette durch einen Zahnriemen ersetzt. Dadurch können sich die Kinder die Hände und Kleider nicht mehr schmutzig machen. Es kommt ein Standard-Industrie-Zahnriemen von Gates zum Einsatz, womit auch der Preis für das Velo in einem vernünftigen Rahmen bleibt. Bei den anderen Velos ist ein Kettenschutz montiert. Like to Bike hat die Kette in einen Kunststoffschlauch eingepackt.

Gut gebremst ist halb Gefahren strengesUrteil.jpg

Mit Interesse verfolgten die Eltern, wie gut die Kinder mit den unterschiedlichen Velos bremsen können. Das Erfreuliche: Alle Modelle waren mit Bremshebeln ausgestattet, welche die Kinder gut greifen konnten. Das war bei vergangenen Tests nicht immer der Fall. Und: Die Kinder konnten die Velos gut zum Stehen bringen. Allerdings wurden bei allen Testrädern zuvor die Bremsen richtig eingestellt. Bei einigen Modellen hätten die Kinder ohne diese Eingriffarbeiten nicht so gut bremsen können, weil der Bremshebel nicht gut justiert oder die Federkraft der Bremse zu hoch war. Von den acht Kindern nutzte einzig Serafin die Rücktrittbremsen. Diese verlangen bei der Bedienung viel Koordination. Zwei Felgenbremsen sind – gut eingestellt – die bessere Lösung. 

Die Gunst der Kinder

Und welches ist nun das perfekte Kindervelo? Wir haben es nicht gefunden. Nahe dran ist das Early Rider mit seinem geringen Gewicht und dem Zahnriemenantrieb. Der Rahmen mit der hohen Stange sieht zwar pfiffig aus, ist für die Kinder aber nicht praktisch. Sie ärgerten sich beim Aufsteigen, beim Absteigen und beim Anhalten darü- ber. Zudem müssten Schutzbleche und Ständer montiert werden können. Dafür ist der Rahmen allerdings nicht ausgelegt. Ebenfalls nahe am Idealvelo ist das Puky: Die Ausstattung ist kindergerecht, der Rahmen bietet einen guten Einstieg, Lenker und Sattel lassen sich über grosse Bereiche verstellen. Aber es dürfte ein bisschen leichter sein. Und was sagen die Kinder: Max gefiel das Simpel gut, weil es eine tolle, laute Klingel hatte, Mateo mochte das Leopard nicht mehr hergeben, vielleicht, weil es mit den grünen Felgen so rassig aussieht. Schwer hat es das Mustang bei den Jungs, die wollten nicht auf ein lilafarbenes Velo sitzen. Auffallend oft hatten sich die Kinder um das Puky gestritten, ob wegen der Farben oder wegen der entspannten Sitzposition, wurde nicht klar. Serafin war aber als potenzieller Kunde schon gewonnen: «Das würd ich mir chaufe.»

 

Vergleichstabelle vom Velojournal 2015

 

Tipps zum Kindervelo Kauf

Nicht zu gross kaufen: Das Kind sollte bei einem neuen Fahrrad vom Sattel aus mit den flachen Füssen den Boden berühren können. Sind die Kinder etwas älter und motorisch etwas geschickter, sollten die Fussballen den Boden berühren. Hat das Velo einen guten Verstellbereich, kann es lange gefahren werden. Lange fahren lassen: Wechseln Sie das Velo nicht zu früh. Auch wenn Sattel und Lenker ganz hoch gestellt sind, fahren die Kinder in der Regel noch gut. Oft ist das nächstgrössere Velo für die Kinder zu gross, und damit zu fahren, macht keinen Spass. Weitergeben: Gute Qualität lohnt sich, denn ein gutes Modell hält locker drei bis vier Kindergenerationen. Damit relativiert sich der höhere Anschaffungspreis, und mehrere Kindergenerationen können von einem guten Velo profitieren. Neutral ist gut: Zurückhaltende Farben und Dekors vereinfachen das Weitergeben des Velos. Gut einstellen, gut anpassen: Wie gut die Kinder auf den Velos fahren, hängt im Wesentlichen davon ab, wie gut die Fahrräder passen. Hier lohnt sich Feintuning: Bremshebel auf Handgrösse einstellen, Bremsbedienungskraft so niedrig wie möglich machen, Sattel- und Lenkerposition anpassen. Wer das selber kann, sollte sich dafür Zeit nehmen. Wer keine Lust hat, kauft das Velo besser fahrbereit montiert und bespricht mit dem Velomechaniker die Einstellungen. Vorsicht Stützräder: Kinder, die vor dem Kindervelo schon Laufrad oder Kickboard gefahren sind, brauchen keine Stützräder. Diese sind sogar hinderlich, weil das Kind nicht mehr so lenken kann, wie es sich gewohnt ist. Die meisten Kinder lernen das Treten und Anfahren mit dem Kindervelo innert Kürze, wenn sich die Eltern etwas Zeit nehmen, sie bei den ersten Fahrten begleiten und beim Losfahren noch etwas helfen.

Quelle: VELOJOURNAL Text Marius Graber, Fotos von Marcel Kaufmann: Test Erste Liebe: Das Kindervelo, Ausgabe 1 / 2015 vom 09.02.2015

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